DI Christian Pladerer, Vorstand des österreichischen Ökologie-Instituts und em. Univ.-Prof. Dr. Gerhard Vogel, WU Wien, fordern in ihrer Kurzstudie verbindlich gesetzliche Rahmenbedingungen und konkrete Ziele für den Ausbau eines Mehrwegsystems.
In Österreich fallen pro Jahr 900.000 Tonnen Plastikabfall an, wobei Verpackungen etwa 30 Prozent davon ausmachen. Nur knapp mehr als die Hälfte davon werden recycelt und rund 45 % werden verbrannt oder landen in die Umwelt. Die Europäische Union plädiert daraufhin für ein komplexeres Kreislaufsystem mit einmal erzeugten Produkten, die wiederverwendet oder in eine stoffliche Verwertung zurückgeführt werden können. Hierfür soll das Mehrwegsystem mit Bepfandung Abhilfe verschaffen. Mehrwegsysteme vermeiden Abfall, schonen die Ressourcen und haben den Vorteil von kurzen Transportwegen. So spart eine Mehrwegflasche, die 40-mal verwendet werden kann, ganze 39 Einweggebinde ein. Die am besten geeignete Ebene für wirksame Maßnahmen, wie in der Studie beschrieben, ist erfahrungsgemäß die des Lebensmitteleinzelhandels. „Hier soll ein Anreizsystem geschaffen werden, in dem der Handel und alle anderen Beteiligten die Kosten der Retro-Distribution ersetzt bekommen“.
Aktuelle Produktions- und Entsorgungsmechanismen von Verpackungen müssen grundlegend geändert werden. Nur so kann den Gefahren für Gesundheit, Umwelt und das Klima entgegengewirkt werden. Damit dies erreicht werden kann, muss ein gesellschaftlicher Wandel von Durchflusswirtschaft zu Kreislaufwirtschaft stattfinden!
Mehrweg statt Müllberge
Wie Österreich von Wegwerf-Verpackungen auf Mehrwegsysteme umsteigen kann
eine Kurzstudie von DI Christian Pladerer, Vorstand des Österreichischen Ökologie-Instituts und em.Univ.-Prof. Dr. Gerhard Vogel, WU Wien,
im Auftrag von Greenpeace Österreich
Österreichisches Ökologieinstitut
Wien, Februar 2020