Der Leitfaden des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung unterstützt Unternehmen dabei, nachhaltigere Verpackungslösungen zu finden. In unserer zweiteiligen Artikelreihe werden die Möglichkeiten und Herausforderungen ökologischer Verpackungsoptimierung erklärt.  

Basierend auf dem Forschungsprojekt Plastikmüll entlang der Wertschöpfungskette: Wege zu innovativen Trends im Handel („Innoredux“), bewertet der Leitfaden die Optimierungsansätze Vermeidung, Wiederverwendung, Materialeffizienz und Re-Design nach ihrer Ökobilanz. Dabei ist die Verbesserung der Ökobilanz mit den weiteren Zielen von Verpackungen abzuwägen, etwa der Schutz-, Lager- und Transportfunktion.   

Was genau sagt die Ökobilanz aus?  

Die Ökobilanz dient zur Analyse der ökologischen Auswirkungen von Verpackungen unter Berücksichtigung aller relevanten Stoff- und Energieströme: Der Abbau von Rohstoffen sowie sämtliche Emissionen, die durch Produktion, Nutzung und Entsorgung der Verpackungen entstehen, werden in Umweltwirkungskategorien – beispielsweise Energie- und Rohstoffaufwand, Versauerung von Ökosystemen und Beitrag zum Klimawandel – unterteilt. Durch diese Kategorisierung kann der ökologische Vorteil einer neuen Verpackung überprüft werden, bevor diese in den Marktkreislauf eingeführt wird.  

6 Wege, Verpackungen ökologischer zu gestalten  

Der Leitfaden schlägt sechs verschiedene Ansätze vor:  

  1. Verpackungsverzicht: Vollständiger Verzicht auf Verpackungsmaterial.  

Statt in Verpackungen werden lose Waren in Kisten und Regalen, Zapf-, Schöpf- und Schüttelbehältern angeboten. Die Kund*innen füllen die Ware in ihre mitgebrachten Behältnisse um.  

  1. Mehrweg: 

Mehrweg-Verpackungen, mit oder ohne Rücknahmesystem, sind vor allem bei sehr häufiger Wiederverwendung ökologisch sinnvoll.  

  1. Reduzierter Materialeinsatz: 

Durch Anpassungen in Gebindegröße und Produktvolumen, effizienteren Materialeinsatz und durch eine kleinere Verpackung mit weniger Luftzwischenräumen wird das eingesetzte Verpackungsmaterial verringert.  

  1. Materialien substituieren: 

Das aktuelle Verpackungsmaterial wird durch ein anderes Material ersetzt. Entscheidend ist, welche Ziele mit der Substitution erreicht werden sollen: Stärkung der Kreislaufführung, Reduzierung der Umweltlasten bei der Herstellung, Gewichtsreduktion.  

  1. Re-Design: 

Die Verpackung wird völlig neu entwickelt und ähnelt der ursprünglichen Verpackung nicht mehr. Glas kann beispielsweise durch einen Standbodenbeutel getauscht werden, Nachfüllverpackungen können eingeführt werden.  

  1. Serviceleistungen: 

Durch Dienstleistungen und Informationen, etwa Hinweise zur richtigen Entsorgung, können Verbraucher*innen bei einem nachhaltigeren Umgang mit Verpackungen unterstützt werden. 

Welche Option die sinnvollste Lösung für das jeweilige Produkt bietet, wird anhand der ermittelten Ökobilanzen entschieden. Doch wie genau können Unternehmen die Verpackungsoptimierung umsetzen? Praktische Hinweise für eine ökologische Verpackungsstrategie werden in Teil 2 der Artikelreihe ausgeführt.  

Quellen:  

https://www.ioew.de/fileadmin/user_upload/BILDER_und_Downloaddateien/Publikationen/2022/Verpackungen_oekologisch_optimieren_Ein_Leitfaden_fuer_Unternehmen_Innoredux_2022.pdf

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