Die österreichische Post setzt einen wichtigen Schritt für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft: Ab Frühjahr 2023 bietet sie Mehrweg-Verpackungen für Online-Shopping an. Die Kartons und Taschen aus Holzfaser und recyceltem PET bieten einen geringeren Emissionsanteil bei Produktion und Entsorgung als herkömmliche Einweg- Versandverpackungen. So werden CO2 Emissionen und Rohstoffe eingespart. Entwickelt wurde das Projekt „Grüne Verpackung“ gemeinsam mit der FH Oberösterreich und den Handelsunternehmen dm, INTERSPAR weinwelt, INTERSPORT, Tchibo und Thalia.
Die Ergebnisse des Pilottests fielen durchwegs positiv aus: Die halbjährige, intensive Testung der wiederverwendbaren Verpackungen zeigte, dass die Verpackungen mehrere Versandzyklen überstehen und gut von den Kund*innen angenommen wurden. Die Carbon Footprint Analyse der FH Oberösterreich berechnete die Klimaauswirkung der Verpackungen während ihres gesamten Lebenszyklus und bestätigte die vorteilhaften ökologischen Auswirkungen der Mehrweg-Verpackungen. Bis zu 30-mal können die Mehrwegverpackungen wiederverwendet werden. Durch den geringen Emissionsanteil bei Produktion und Entsorgung erreichen sie den Break-Even-Point bereits ab dem ersten vollständigen Versandzyklus. Verpackungen aus Holzfaser weisen eine besonders positive Ökobilanz aus, da sie in der Herstellung weniger aufwendig sind als Verpackungen aus recyceltem PET.
Unkomplizierte Umsetzung
Teilnehmende Handelsunternehmen mieten die Verpackungen von der Post und bieten sie ihren Kund*innen beim Check-out an. Entscheiden die Kund*innen sich für die wiederverwendbare Verpackung, wird sie nach Erhalt und Entnahme des Produkts ganz einfach zusammengefaltet und über Briefkästen, Postfiliale, SB-Zonen der Post oder direkt bei einer Filiale des Handelsunternehmens retourniert. Von dort aus wird die Verpackung zu einer Aufbereitungsstelle der Post gebracht, gereinigt und bis zu ihrem nächsten Einsatz aufbewahrt. Auch andere, von den Handelsunternehmen selbst gekaufte, wiederverwendbare Verpackungen können über die Post retourniert werden. Diese Verpackungen kommen direkt an das Handelsunternehmen zurück, welches die Verpackungen selbst aufbereitet und lagert.
Positive Resonanz bei Empfänger*innen
Erfreulich ist, dass die Mehrweg-Verpackungen auch von den Kund*innen gut angenommen wurden: Die Rückgabe funktionierte reibungslos. Insbesondere Briefkästen und Postfilialen wurden zur Rückgabe genutzt.
Ob der normale Preis der Verpackung erhalten bleibt, oder ein Aufschlag oder Verpackungspfand verlangt wird, entscheiden die Handelsunternehmen selbst. Den Verpackungspfand als Geldbetrag, Gutschein oder Prozentnachlass beim nächsten Einkauf an die Kund*innen zurückgehen zu lassen, wird von der Post empfohlen. In jedem Fall ist der Aufwand gering, der Nutzen für die Umwelt dabei groß.
Damit stellt die Post für Unternehmen und Privatpersonen einen neuen Weg zur Verfügung, im Sinne der Kreislaufwirtschaft zu agieren und sich mit der Wahl von Mehrweg-Versandtaschen für eine nachhaltige Wirtschaft zu entscheiden.
Quellen:
https://unsere.post.at/umwelt/post-und-fh-ooe-forschen-an-gruener-verpackung,116.html